Der, Die oder Das? Wann wird welcher Artikel benutzt? [Tipps] (2024)

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Der, Die oder Das? Wann wird welcher Artikel benutzt? [Tipps] (1)

von Anna Zwolinska-Simon

Fragen zur deutschen Sprache? đŸ‡©đŸ‡Ș Schreib mir!

FÀllt es dir manchmal schwer, den richtigen Artikel zu wÀhlen? Ich kenne das!

Schwierig ist es, weil es im Deutschen drei bestimmte Artikel gibt – der, die und das. Wann du welchen Artikel nehmen musst, ist nicht immer logisch.

Damit du in Zukunft den richtigen Artikel wÀhlst, gebe ich dir in diesem Artikel einige Tipps. Ich erklÀre dir, wie die allgemeinen Regeln gehen und worauf du achten kannst.

Also beenden wir das Chaos mit der, die oder das und starten mit den ErklÀrungen.

Der, Die oder Das? Wann wird welcher Artikel benutzt? [Tipps] (2)

Inhalt:

Wie verwendest du die drei Artikel?

Der, die und das sind die drei bestimmten Artikel in der deutschen Sprache. Du brauchst sie, wenn du ein spezifisches Objekt, eine bestimmte Person oder eine spezifische Sache nennst. Was heißt das?

Möchtest du beim BĂ€cker ein bestimmtes Brot wie Weißbrot bestellen, dann sagst du: “Ich möchte das Brot.” Wenn du nĂ€mlich “ein Brot” sagst, dann gibt dir der BĂ€cker irgendein Brot oder fragt nach, welches du genau möchtest.

Im Deutschen gibt es drei bestimmte Artikel. FĂŒr mĂ€nnliche oder maskuline Nomen brauchst du “der”. Hast du ein feminines oder weibliches Substantiv, verwendest du “die”. SĂ€chliche oder neutrale Nomen brauchen den Artikel “das”.

Soweit so gut, aber wann ist ein Substantiv weiblich, mÀnnlich oder sÀchlich? Das erklÀre ich dir etwas genauer.

Tipp

FĂŒr Deutschlernende ist der richtige Artikel zum Substantiv nicht immer logisch. Weshalb ist die Sonne weiblich und der Mond mĂ€nnlich? Deshalb rate ich dir, die Substantive immer mit dem richtigen Artikel zu lernen.

Welcher Artikel ist richtig – der, die oder das?

Im Deutschen ist es schwierig, den richtigen Artikel zum Substantiv zu wÀhlen. Es gibt aber ein paar allgemeine Regeln, die dir helfen.

Allgemeine Regeln

Es gibt Personen, die klar weiblich oder mĂ€nnlich sind. Ein Mann ist mĂ€nnlich, deshalb heißt es “der Mann”. Das trifft auch auf “der Junge” oder “der Großvater” zu. Diese Regel geht auch bei weiblichen Nomen wie “die Frau” oder “die Großmutter”.

Merk dir

“MĂ€dchen” und “FrĂ€ulein” sind zwar weibliche Personen, aber bei diesen zwei Nomen brauchst du den neutralen Artikel “das”. Weshalb? Weil es Verniedlichungen sind, die mit -chen oder -lein enden. Deshalb heißt es “das MĂ€dchen” und “das FrĂ€ulein”.

Die Regel mit den weiblichen und mÀnnlichen Personen kannst du auch auf Berufe anwenden. Die Polizistin oder die BÀckerin sind weibliche Personen, deshalb brauchst du den femininen Artikel. Dagegen ist der Polizist oder der BÀcker eine mÀnnliche Person.

Sobald du ein Komposita – ein zusammengesetztes Wort – hast, musst du das hinterste Substantiv anschauen.

Nehmen wir das Wort “Verkehrspolizist” als Beispiel. Es setzt sich aus “der Verkehr” und “der Polizist” zusammen. Das hinterste Substantiv ist Polizist und deshalb heißt es “der Verkehrspolizist”.

Machen wir daraus jetzt “Verkehrspolizistin”, dann brauchst du den weiblichen Artikel. Warum? Weil das hinterste Substantiv “die Polizistin” ist und deshalb wird das ganze Komposita weiblich – die Verkehrspolizistin.

Tipp

Der Plural ist im Deutschen immer feminim. Steht ein Nomen in der Mehrzahl, dann brauchst du den Artikel “die”. Aus “der Verkehrspolizist” wird in der Mehrzahl “die Verkehrspolizisten”.

Neben diesen allgemeinen Regeln gibt es weitere Tipps und Tricks, wie du den richtigen Artikel wÀhlst. Das schauen wir uns jetzt zu jedem Artikel genauer an:

Nomen mit der

Es gibt einige Wörter, die immer maskulin sind. Dann kannst du den Artikel “der” verwenden. Das sind zum Beispiel:

Tage, Monate und Jahreszeiten: der Montag, der Sonntag, der Oktober, der Januar, der Herbst, der FrĂŒhling oder der Winter

Himmelsrichtungen: der Norden, der SĂŒden, der SĂŒdwesten, der Osten oder der Nordosten

Viele Wetterangaben: der Regen, der Wind, der Sturm, der Sonnenschein, der Schnee oder der Niederschlag

Viele Automarken und ZĂŒge: der Mercedes, der BMW, der Toyota, der Regionalexpress oder der IC

Viele alkoholische GetrÀnke: der Cocktail, der Wein, der Wodka, der Rum oder der Whisky

Merk dir

Keine Regel ohne Ausnahmen! Deshalb gibt es Wetterangaben oder alkoholische GetrÀnke, die nicht mÀnnlich sind. Beispiele: das Gewitter oder das Bier.

Wenn du ein Verb als Substantiv verwendest und das substantivierte Verb keine typische Endung mit -en hat, dann brauchst du den maskulinen Artikel. Hier ein Beispiel fĂŒr dich:

Aus dem Verb “fangen” machst du das Substantiv “Fang”. Das substantivierte Verb “Fang” hat keine typische Endung mit -en, deshalb heißt es “der Fang”. Weitere Beispiele wĂ€ren “der Abbruch” von dem Verb abbrechen, “der Lauf” von dem Verb laufen, “der Sprung” von dem Verb springen oder “der Schuss” von dem Verb schießen.

Es gibt auch einige Nomen-Endungen, die auf maskuline Substantive hindeuten. Aber Vorsicht, auch da gibt es Ausnahmen! Ich habe dir eine Liste mit maskulinen Nomen-Endungen zusammengestellt:

Maskuline Nomen-EndungenBeispielwörter
-order Diktator, der Generator, der Professor oder der Direktor
-lingder FrĂŒhling, der JĂŒngling, der Findling oder der Sprössling
-igder Honig, der König oder der Essig
-nerder Rechner, der Trainer oder der Donner
-ismusder Rassismus, der Kommunismus, der Realismus oder der Optimismus
-erder Drucker, der Taler oder der Toaster
-istder Spezialist, der Tourist oder der Feminist

Nomen mit die

Einige Wörter verlangen immer nach einem weiblichen Artikel. Das sind zum Beispiel:

Ausgeschriebene Zahlen: die Zwei, die Zehn, die Vierzig oder die Tausend

Viele Motorradmarken: die Suzuki, die Harley, die Kawasaki, die KTM oder die Ducati

Viele Namen fĂŒr Schiffe oder Flugzeuge: die Titanic, die Queen Mary, die MS Europa, die Boeing, die Concorde oder die Cessna

Viele Blumen: die Rose, die Tulpe, die Lilie, die Orchidee oder die Margerite

Du kannst auch auf die Endungen der Substantive schauen. Bei einigen Endungen weißt du sofort, dass das Nomen weiblich ist. Aber auch hier gibt es Ausnahmen!

Feminine Nomen-EndungenBeispielwörter
-ungdie Lösung, die Bewegung, die Bedeutung oder die Ausbildung
-iedie Fantasie, die Demokratie, die Strategie oder die Geografie
-eidie BĂ€ckerei, die Schneiderei oder die Fleischerei
-keitdie Schwierigkeit, die Dankbarkeit oder die Möglichkeit
-heitdie Wahrheit, die Gesundheit, die Freiheit oder die Sicherheit
-schaftdie Freundschaft, die Wissenschaft, die Mannschaft oder die Partnerschaft
-tÀtdie RealitÀt, die QualitÀt, die AktivitÀt oder die MobilitÀt
-ikdie Logik, die Musik, die Mathematik oder die Technik
-iondie Situation, die Aktion, die Diskussion oder die Revolution
-edie Katze, die Blume, die Liebe oder die Tasse
-indie Freundin, die SĂ€ngerin, die Ärztin oder die Lehrerin
-agedie Etage, die Passage oder die Auflage
-urdie Kultur, die Struktur, die Natur oder die Zensur
-anzdie Eleganz, die Distanz, die Bilanz oder die Toleranz
-adedie Parade, die Marmelade oder die Fassade
-enzdie Konferenz, die PrÀsenz, die Intelligenz oder die Differenz

Nomen mit das

Der sĂ€chliche Artikel ist fĂŒr Deutschlernende sehr schwierig. Du kannst nicht logisch erklĂ€ren, weshalb das Kind, das Bier oder das Fenster neutral ist.

Es gibt auch hier ein paar Wörter, die du immer mit dem sÀchlichen Artikel verwendest. Schau einmal:

Farben als Nomen: das Gelb, das Rot, das GrasgrĂŒn, das Himmelblau oder das Schwarz

Viele chemische Elemente: das Eisen, das Helium, das Blei, das Natrium oder das Kalium

Viele Metalle: das Aluminium, das Eisen, das Gold, das Silber, das Kupfer oder das Nickel

Nomen mit Vorsilbe Ge-: das GebÀck, das GepÀck, das Gehölz oder das GedrÀnge

Merk dir

Ich sage es dir noch einmal: Es gibt sehr viele Ausnahmen! Die Regel gilt nicht fĂŒr Wörter wie “der Wasserstoff”, “der Stahl” oder “der Sauerstoff”.

Du brauchst auch den Artikel “das”, wenn du ein Verb oder Adjektiv als Substantiv verwendest. Das substantivierte Verb muss aber auf -en enden. Hier ein paar Beispiele fĂŒr dich:

Wir mĂŒssen das Sprechen ĂŒben. (das Sprechen: substantiviertes Verb mit -en am Schluss.)

Er liebt das Schreiben von Gedichten. (das Schreiben: substantiviertes Verb mit -en am Schluss.)

Das Kochen macht mir Spaß. (das Kochen: substantiviertes Verb mit -en am Schluss.)

Das Schöne an diesem Tag ist das Wetter. (das Schöne: substantiviertes Adjektiv)

Wir sollten das Wichtige zuerst erledigen. (das Wichtige: substantiviertes Adjektiv)

Ich schÀtze das Ehrliche an ihr sehr. (das Ehrliche: substantiviertes Adjektiv)

Wie bei den Artikeln “der” und “die” gibt es einige Nomen-Endungen, die auf den sĂ€chlichen Artikel hindeuten. Schau einmal:

Feminine Nomen-EndungenBeispielwörter
-chen (Verniedlichung)das MĂ€dchen, das KĂ€tzchen, das BlĂŒmchen oder das HĂ€uschen
-lein (Verniedlichung)das FrĂ€ulein, das BĂŒchlein oder das HĂ€uflein
-mentdas Element, das Dokument oder das Experiment
-tumdas Christentum, das Eigentum oder das Heiligtum
-madas Thema, das Drama, das Dilemma oder das Schema
-umdas Museum, das Universum, das Kriterium oder das Maximum
-odas Auto, das Radio, das Foto oder das Video
-nisdas Erlebnis, das Zeugnis, das VerstÀndnis oder das MissverstÀndnis

Nomen mit mehreren Artikeln

Im Deutschen gibt es auch Nomen, die mehrere Artikel haben können. Bei einigen Wörtern sind beide Artikel richtig. Bei anderen Wörtern verÀndert sich je nach Artikel die Bedeutung. Das erklÀre ich etwas genauer.

Bei einigen Wörtern gibt es mehrere richtige Artikel. Die Bedeutung Ă€ndert sich nicht. Welchen Artikel du dann wĂ€hlst, ist dir ĂŒberlassen.

So zum Beispiel bei Joghurt, Virus oder Nutella. Du kannst “der Joghurt” und “das Joghurt” sagen. Korrekt sind “das Virus” und “der Virus”. Bei Nutella streiten sich sogar die Deutschen, ob es “das Nutella”, “die Nutella” oder “der Nutella” heißt – alle drei sind korrekt.

Es gibt auch deutsche Wörter, die mehrere Artikel haben. Je nach Artikel verÀndert sich aber die Bedeutung. Hier ein Beispiel mit Band.

Beim Band aus Stoff brauchst du den sĂ€chlichen Artikel “das”. Ein Stoffband ist also “das Band”. Mit “der Band” ist eine Buchreihe gemeint. Nimmst du den femininen Artikel “die”, dann bedeutet “die Band” eine Musikgruppe.

Der, Die oder Das? Wann wird welcher Artikel benutzt? [Tipps] (2024)
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Author: Kerri Lueilwitz

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